ref-bast61 Zur Behandlung der Abflüsse stark belasteter Verkehrsflächen werden neben Absetzanlagen zunehmend Bodenfilter und Versickerungsbecken eingesetzt. Im Rahmen des Forschungsvorhabens untersuchte ifs im Auftrag der BASt Großanlagen beider Anlagentypen, um sowohl für die Optimierung der einzelnen Anlagentypen als auch deren Kombinationen belastbare Aussagen zur Reinigungsleistung abzuleiten.

Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Bearbeitungszeit:
2005 - 2007
Veröffentlichung:

Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Band 1024, 2009

Bearbeitungsumfang

     
  • Auswahl geeigneter Anlagen

  • Konzeption und Durchführung des Messprogramms an groß- und halbtechnischen Anlagen

  • Ergänzende Lysimeterversuche, Sediment- und Grundwasseruntersuchungen

  • Datenauswertung

  • Erstellung von Wasser- und Stoffbilanzen

  • Prognose / Modellierung Langzeitverhalten

  • Schlussfolgerungen für die Planungspraxis
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Projektbeschreibung

Die Reinigungsleistung von Bodenfiltern wird als erheblich höher eingeschätzt als die von Absetzanlagen. Teilweise fordern Genehmigungsbehörden, Bodenfilteranlagen als Vorstufen für Versickerungsanlagen zu bauen. In diesem Zusammenhang stellte sich die Frage, inwieweit die Reinigungsleistung von Anlagen durch derart aufwändige Verfahrenskombinationen verbessert wird.

Im Rahmen eines einjährigen Untersuchungsprogramms führte ifs Messungen und Beprobungen an zwei Bodenfilteranlagen durch, um die hydraulische und stoffliche Belastung der Anlagen sowie deren Wirkungsgrad in Bezug auf maßgebliche Parameter (AFS, Schwermetalle, Chlorid, PAK, MKW) zu erfassen. Außerdem wurden Lysimeterversuche und Sedimentuntersuchungen durchgeführt, um die Stoffverlagerungen innerhalb der Anlagen zu untersuchen. Die Dimensionierung der Anlagen wurde durch hydrologische Nachrechnung und Vergleich mit den Vorgaben der maßgeblichen Regelwerke überprüft.

Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens werden in der o. g. Veröffentlichung der BASt im Detail erläutert. Für die großtechnischen Untersuchungen wurden zwei RBFA (Köln-Ost Westseite und Nr. 05/09 Berlin) ausgesucht, die großvolumige Vorstufen aufweisen. Die Anlagen weisen deutliche Unterschiede im Filteraufbau auf. Über ein Jahr wurden die Stoffkonzentrationen im Zu- und Ablauf beprobt. Die Ablaufwerte der RBF liegen unter den Prüfwerten der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV), so dass nach diesen Prüfwerten eine direkte Einleitung in das Grundwasser ohne weitere Behandlung (Versickerung) zulässig wäre. Eine alleinige Behandlung durch ein Versickerbecken, das mit dem gleichen Filteraufbau wie die RBF ausgeführt werden kann, reicht damit aus. In Bezug auf die Größe der Vorstufe vor den Bodenfilteranlagen wird großes Optimierungspotenzial aufgezeigt. Ohne Verschlechterung der Reinigungsleistung der Gesamtanlage können die Vorstufen nur für den Rückhalt der Kies-/Sandfraktion sowie zum Auffangen von Leichtflüssigkeiten dimensioniert werden. Eine Zusammenfassung von Bodenfilter und Versickerungsbecken in einer Anlage ist jedoch nicht immer möglich, da z.B. in NRW Bodenfilter als Abwasserbehandlungsanlagen gedichtet sein müssen.