Die Regenentwässerung Berlins erfolgt im Innenstadtbereich im Misch- und im äußeren Bereich im Trennsystem. Die Studie befasst sich mit der Regenwasserbehandlung im Trennsystem. Das Berliner Fließgewässersystem ist aufgrund des geringen Basisabflusses und der vorhandenen Stauhaltungen besonders sensitiv. In vielen Fällen muss der Niederschlagsabfluss in Stehgewässer eingeleitet werden.
Die genaue Kenntnis der hydraulischen und stofflichen Belastung ist Grundvoraussetzung für die geeignete Wahl einer Regenwasserbehandlung. Für die Fließgewässer ist der möglichst weitreichende Rückhalt der feinen Partikel im Regenabfluss eine Grundanforderung. Dieses Ziel kann mit herkömmlichen Sedimentationsanlagen mit Oberflächenbeschickungen von 2 bis 10 m/h nicht sicher erreicht werden. Für die stehenden Gewässer ist als weitergehende Anforderung der Rückhalt von gelösten Stoffen zu nennen. Hierzu ist in der Regel eine leistungsfähige Filtration, z. B. in Retentionsbodenfiltern, erforderlich.
Für die Planung effizienter Regenwasserbehandlungsmaßnahmen ist die gemeinsame Betrachtung des natürlichen Einzugsgebietes, des bebauten Einzugsgebietes und des Gewässers notwendig. Bei Platzmangel oder einer Vielzahl von Einleitstellen ist die Regenwasserbehandlung durch gewässerseitige Maßnahmen zu ergänzen.
FUCHS, S., GROTEHUSMANN, D., LAMBERT, B. (2010): Studie zur Effizienz von Maßnahmen der Regenwasserbehandlung in Berlin, Auftraggeber Berliner Wasserbetriebe.
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