Eine Zunahme von Starkregen kann die Funktionsfähigkeit der Straßenentwässerung erheblich beeinflussen, wenn es häufiger zu hydraulischen Überlastungen und infolgedessen zu Schädigungen und Verkehrsbeeinträchtigungen kommt. Auch länger anhaltende Trockenperioden können einen negativen Einfluss haben, wenn beispielsweise der Bewuchs von Bodenfilteranlagen durch Trockenstress geschädigt wird.
Im Projekt wurden basierend auf zwei Läufen des Klimamodells CLM, Emissionsszenario A1B, für vier über Deutschland verteilte Regionen die Änderungen von Starkregenereignissen und Trockenperioden sowie die resultierenden Auswirkungen auf die Straßenentwässerung untersucht.
Da die für die Entwässerung maßgeblichen Starkregenereignisse mit hohen Niederschlagsintensitäten und kurzen Dauern von den regionalen Klimamodellen nicht abgebildet werden, wurde vom Büro hydro & meteo ein statistisches Downscaling-Verfahren entwickelt, um die Modelldaten für Gegenwart, nahe und ferne Zukunft unter Nutzung gemessener Niederschlagszeitreihen auf eine Skala mit höherer zeitlicher und räumlicher Auflösung zu übertragen. Als Ergebnis liegen Zeitreihen für die unterschiedlichen Betrachtungszeiträume vor, aus welchen Trends für die projizierte Änderung von Starkregen abgeleitet werden können.
Anhand der erzeugten Regenreihen und der abgeleiteten Trends wurden die möglichen Auswirkungen der Klimaänderungen auf die Straßenentwässerung und deren Bemessung nach RAS-Ew und RiStWag untersucht. Neben den Auswirkungen einer schlichten Anpassung der Bemessungsregen wurden die in den einfachen Bemessungsverfahren enthaltenen Sicherheiten bewertet. Hierzu wurden 5 fiktive und 3 reale Entwässerungssysteme mittels detaillierter Niederschlag-Abfluss-Simulation für Gegenwart, nahe und ferne Zukunft berechnet und deren Aus- bzw. Überlastungsverhalten für die maßgeblichen Häufigkeiten analysiert. In einigen Fällen werden die projizierten Änderungen durch die Bemessungssicherheiten abgepuffert. Für Anlagen, die nicht auf einen Spitzenabfluss sondern auf ein Abflussvolumen ausgelegt werden, ergibt sich jedoch Anpassungsbedarf.
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