ref-bast5-2 Aufgrund ihrer ökotoxikologischen Relevanz werden viele organische Schadstoffe in der Wasserrahmenrichtlinie als prioritäre Stoffe eingestuft. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurde erstmals eine systematische Untersuchung der Konzentrationen und Frachten organischer Schadstoffe im Straßenabfluss durchgeführt, um den Einfluss der Straßen-Einleitungen auf die Gewässerbelastung abschätzen zu können.
Auftraggeber:
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
Bearbeitungszeit:
2010 - 2014
Projektpartner:

Bioplan Landeskulturgesellschaft, Sinsheim
Karlsruher Institut für Technologie, Institut für Wasser und Gewässerentwicklung
IUS Institut für Umweltanalytik und Schadstoffchemie, Stuttgart

Bearbeitungsumfang

     
  • Literaturstudie zum aktuellen Kenntnisstand

  • Auswahl geeigneter Probenahme-Standorte

  • Konzeption der Probenahme-Einrichtungen

  • Untersuchung des Straßenabflusses an 3 Standorten über den Zeitraum von 1 Jahr

  • Sedimentuntersuchungen an Regenbecken

  • Datenauswertung hinsichtlich Hydraulik und Frachten

  • Ableitung mittlerer Konzentrationen und partikulärer Anteile der maßgeblichen organischen Schadstoffe

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  Probenahmeeinrichtung
 

Projektbeschreibung

Systematische Untersuchungen zur Belastung der Straßenabflüsse mit organischen Schadstoffen, die z. B. in Weichmachern, Tensiden, Klebstoffen, Lacken, Korrosionsschutzadditiven, Benzinzusätzen, Vulkanisierungsbeschleunigern bzw. Alterungsschutzmitteln zur Herstellung von Reifen enthalten sind, lagen bislang nicht vor.

Im Rahmen des Vorhabens wurden an drei Autobahnstandorten unterschiedlicher Verkehrsbelastung über den Zeitraum von einem Jahr die direkten Straßenabflüsse beprobt. Als Parameter wurden Bezothiazole, Alkylphenole, Bisphenol A, Methyl-tert-butylether (MTBE), Bis(2-ethylhexyl)phtahalat (DEHP), PAK, PCB, AOX/EOX, MKW sowie zusätzlich die Schwermetalle Zn, Cu, Pb und Cd untersucht.

Die Eigenschaften der organischen Schadstoffe bedingten besondere Anforderungen an die Probenahme-einrichtung, die Probenahme und die Analytik. Vor Beginn der Messungen wurde daher eine Voruntersuchung zur Beeinflussung der Probe durch die Art der Probenahme durchgeführt. Für die Messungen wurden große Probensammelbehälter aus Edelstahl eingesetzt, die im freien Gefälle über eine Auffangwanne am Bankett und eine Edelstahlrinne mit dem direkten Abfluss der Verkehrsflächen befüllt wurden. So konnten standortabhängig zwischen 61% bis 82 % des gesamten Niederschlagsabflusses eines Jahres beprobt werden.

Nach Füllung der Behälter wurden nach einer Absetzzeit von mindestens 3 Tagen das Überstandwasser und das Sediment im Behälter getrennt beprobt. Dadurch wurde bei den partikelgebundenen Analyten ein hoher Abstand der Messwerte von der Bestimmungsgrenze erzielt und damit eine höhere Messgenauigkeit erreicht.

Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens werden nach Projektabschluss durch die Bundesanstalt für Straßenwesen veröffentlicht werden.