Langfristige Investitionen in städtische Kanalnetze bedürfen einer soliden Grundlage. Die in der Niederschlags-Abfluss-Messkampagne der Stadtentwässerung und Umweltanalytik Nürnberg erhobenen Messdaten sollen für die Kalibrierung eines Modells zur Kanalnetzüberrechnung verwendet werden. Darüber hinaus liefert das Messprogramm Daten für die Fremdwasserbestimmung und zur Ermittlung der Mischwasser-Entlastungsmengen. Die Qualität der Messdaten hat direkten Einfluss auf zukünftige Planungen und Investitionen. Die fachlich fundierte, an die genannten Anforderungen angepasste Auswahl und Betreuung der Messstellen und die zeitnahe Prüfung und Auswertung der Messdaten sind daher von besonderer Bedeutung.
Für den Entwurf des Messkonzeptes wurde eine detaillierte Analyse des Netzes durchgeführt. Es wurden die Hauptsammler und Hauptentlastungsanlagen identifiziert, das hydraulische und betriebliche Verhalten (z.B. Rückstau, Überlastungsbereiche, vorhandene Steuerungen) ermittelt und die äußeren Randbedingungen erfasst. Für das Niederschlagsmesskonzept wurde das bestehende Betriebsmessnetz um temporäre Messstellen erweitert, so dass für das Stadtgebiet flächendeckend repräsentative Niederschläge erfasst wurden.
Die vorgeschlagenen Kanal- und Sonderbauwerksmessstellen wurden vor Ort hinsichtlich ihrer hydraulisch-baulichen Eignung und der jeweils einsetzbaren Messverfahren begutachtet. Für die Niederschlagsschreiber wurde die Einhaltung der Standortanforderungen ebenfalls vor Ort überprüft.
Für den Messzeitraum von Mai bis November 2011 wurden von ifs umfangreiche Datenprüfungen und Auswertungen bzgl. Fremdwasser, Entlastungsmengen, Niederschlag-Abfluss-Beziehungen u. a. durchgeführt. Mit einem reduzierten Geräteumfang wurden die Fremdwassermessungen bis April 2012 weiter fortgeführt.
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