ref-haarbach3 Im Zuge des Emscher-Umbaus wurde an der Mündung des Haarbaches in die Boye eine große Anlage zur Regenwasserbehandlung gebaut. Die Ingenieurgesellschaft ifs begleitete den Einfahrbetrieb des Bodenfilters Haarbach mit einem umfangreichen Abfluss- und Güte-Messprogramm.
Auftraggeber:
Emschergenossenschaft
Bearbeitungszeit:
2009 - 2011
Projektpartner: Fachhochschule Münster

Technische Daten:

Mischwasserbehandlung als Stauraumkanal, Regenzyklonbecken, Retentionsbodenfilter und Regenrückhaltebecken; angeschlossene befestigte Fläche 342 ha

Bearbeitungsumfang

     
  • Messkonzept für den Einfahrbetrieb und die fortlaufende Überwachung der Anlage

  • Kalibrierung der Mess-/Probenahmeeinrichtungen

  • Kontinuierliche Fernüberwachung und regelmäßige Vor-Ort-Kontrollen

  • Volumenproportionale Zu- und Ablaufbeprobung

  • Hydraulische Auswertungen zur Überprüfung der Anlagenbemessung und Betriebsweise

  • Frachtbetrachtungen und Bewertung der Reinigungsleistung anhand der durchgeführten chemischen Analysen

  • Empfehlungen für den optimierten Anlagenbetrieb

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Projektbeschreibung

Im Zuge der Umgestaltung des Emscher-Systems wurde für das Einzugsgebiet Haarbach ein Abwassersammler mit einer zentralen Regenwasserbehandlungsanlage in Form eines Stauraumkanals gebaut. Die Entlastung erfolgt über ein Zyklonbecken in eine weitergehende Behandlungsstufe bestehend aus einem Retentionsfilterbecken und einem Regenrückhaltebecken.

Nach der Inbetriebnahme der Regenwasserbehandlungsanlage wurden im Zeitraum April 2009 bis Februar 2011 von ifs Wassermengen- und Gütemessungen durchgeführt und ausgewertet. Da der Anschlusssammler im Bereich der Boye noch nicht fertiggestellt ist, befindet sich die Behandlungsanlage in einem vorläufigen Betriebszustand, weshalb sich das Messprogramm auf den Bodenfilter und dessen Wirkungsweise konzentrierte.

Im Messzeitraum wurden kontinuierlich Wasserstands- und Durchflussmessungen betrieben, um die Wasserbilanz des Retentionsbodenfilters zu erfassen. Bei Entlastungsereignissen wurden abflussvolumen-proportionale Wasserproben aus dem Zulauf und dem Ablauf des Bodenfilters gezogen und von einem chemischen Labor analysiert.

Zusätzlich zu dem kontinuierlichen Messprogramm wurden Infiltrationsversuche sowie Beprobungen von Sediment und Filtermaterial vorgenommen, um die Veränderung der Filtereigenschaften über die Zeit und die unterschiedlichen Belastungen innerhalb der Filterfläche zu erfassen.

Als Ergebnis des Messprogramms liegen Angaben zur hydraulischen und stofflichen Belastung des Bodenfilters vor. Mit Konzentrations- und Frachtbetrachtungen wurde eine gute Reinigungsleistung des Bodenfilters für maßgebliche Stoffe (z. B. AFS 96 %, CSB 89 %, NH4-N 78 %) nachgewiesen.

Anhand der vorliegenden Auswertungen und örtlicher Beobachtungen wurden von ifs Empfehlungen für den zukünftigen, optimierten Betrieb des Bodenfilters gegeben.