ref_hhlsbg2-a Durch eine Verbundsteuerung von 3 Wehranlagen im oberen Einzugsgebiet der Alster soll der Hochwasserschutz in der Stadt Hamburg verbessert werden. ifs entwickelte auf Basis von Messdaten und Simulationsrechnungen eine Steuerstrategie für den Hochwasserfall und implementierte diese in ein Betriebsführungssystem.
Auftraggeber:
Freie und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer
Bearbeitungszeit:
2009 - 2011

Technische Daten:

Modellgebiet 336 km², 3 Wehranlagen, 175.000 m³ Bewirtschaftungsvolumen

Bearbeitungsumfang

 
  • Hydrologische Analyse des Gewässersystems

  • Auswertung historischer Pegeldaten

  • Aufbau eines vereinfachten Niederschlag-Abfluss-Modells für das Einzugsgebiet der Mittleren Alster

  • Ermittlung des Steuerungspotenzials und Entwicklung einer Steuerstrategie

  • Überprüfung der Steuerstrategie durch Simulationsrechnungen sowie die spätere Betriebsüberwachung und -analyse

  • Programmierung und Implementierung des Steuerprogramms

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  Wehranlage Kupferteich
 

Projektbeschreibung

Im Rahmen des SAWA-Projektes „Drei-Wehr-Steuerung“ wurde von ifs untersucht, in welchem Maße eine Wehrsteuerung in den Oberlieger-Einzugsgebieten der Alster zur Reduzierung von Hochwasserabflussspitzen im unterhalb liegenden Stadtgebiet von Hamburg beitragen kann.

Das Systemverhalten im Einzugsgebiet der Alster bis zur Fuhlsbütteler Schleuse wurde zunächst durch Auswertung vorliegender Messdaten analysiert. Das Gebiet wurde in mehrere natürliche und urban geprägte Teilgebiete aufgeteilt und die Parameter für Abflussbildung und – konzentration mittels GIS-Datenauswertung abgeleitet. Beim Aufbau des Niederschlag-Abfluss-Modells wurden im Gebiet vorhandene Retentionsräume sowie der Abflusstransport in der staugeregelten Mittleren Alster über Speicherbausteine berücksichtigt.

Auf Basis der Messdatenauswertung und der Simulationsergebnisse für eine Auswahl großer Niederschlag-Abfluss-Ereignisse wurde eine Steuerstrategie für die drei betroffenen Wehranlagen entwickelt, um durch ein angepasstes Fahren der Wehre im Hochwasserfall eine optimale Reduzierung der Abflussspitzen zu erzielen. Die Steuerstrategie wurde in das Simulationsmodell implementiert und der Erfolg der Steuerung anhand historischer, gemessener Abflussereignisse überprüft.

Mit der Automatisierung der Wehranlagen wurde über ein zentrales Prozess-Leit-System (PLS) die Verbundsteuerung der Wehranlagen realisiert. Die Umsetzung der im Vorfeld entwickelten Steuerstrategie erfolgt in einem von ifs programmierten Steuerungsprogramm. Die Funktion des Programms wurde nach der Fertigstellung im April 2011 durch ein ½-jähriches Monitoringprogramm überprüft.