ref-hh-tarp1 Die Tarpenbek, ein Nebengewässer der Alster, ist insbesondere im Hamburger Stadtgebiet sehr stark verändert. Im Zuge der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie soll das Gewässer naturnah umgestaltet werden. Zur Verbesserung der Durchgängigkeit, Strukturvielfalt und Hochwasservorsorge erstellt ifs im Auftrag des Landesbetriebes Straßen, Brücken und Gewässer die Planung für einen 1,2 km langen Teilabschnitt.
Auftraggeber:
Freie und Hansestadt Hamburg, Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer
 
Bearbeitungszeit:
2012 - 2015
Kenndaten:

Urbanes Gewässer; Länge 16,3 km; Strukturgüteklasse 5-7; Umgestaltung auf 1,2 km

Bearbeitungsumfang

 
  • Vorplanung von Maßnahmen zur Umgestaltung mit den Zielstellungen Durchgängigkeit, Strukturvielfalt und Hochwasservorsorge

  • Kostenschätzung und Priorisierung der vorgeschlagenen Maßnahmen

  • Objektplanung 1. Teilabschnitt (HOAI LP 1-6):

    • Ingenieurbiologische Maßnahmen
    • Einbau Steinmaterial aus ortstypischem Substrat
    • Profilaufweitungen und Einengungen
    • Optimierung vorhandener Sohlrampen/-gleiten
    • Trockenbermen im Bereich von Brücken
    • Pflanzung gewässertypischer Gehölze
  • Hinweise zu Kontroll- und Pflegearbeiten

  ref-hh-tarp
 

Projektbeschreibung

Die Tarpenbek, ein 16,3 km langes, in Schleswig-Holstein und Hamburg verlaufendes Fließgewässer, ist in Teilabschnitten sehr urban geprägt und daher in die Strukturgüteklasse 5 bis 7 eingestuft. Das Gewässer ist überwiegend geradlinig ausgebaut, die Sohle zur Ableitung der städtischen Hochwasser-Abflüsse stark eingetieft. Vorhandene Bauwerke stellen Wanderhindernisse für Fische und Wirbellose dar. Der Ausbau mit Sohl- und Uferbefestigungen und der Sandeintrag durch zahlreiche Einleitungen aus dem Sielnetz führen zu untypischen Fließ- und Substratverhältnissen, Strukturarmut und Habitatverlust im Gewässer.

Die Ingenieurgesellschaft ifs bearbeitet von 2012 - 2015 eine Planung für die naturnahe Umgestaltung eines 1,2 km langen Abschnittes der Tarpenbek zwischen Rosenbrookbrücke und Lokstedter Brücke.

Die ökologische Durchgängigkeit soll durch die Herstellung von Trockenbermen bei Brücken und Durchlässen, durch die Optimierung vorhandener Sohlrampen/-gleiten sowie durch Einbringen ortstypischer Substrate verbessert werden. Vorhandene Uferbefestigungen sollen teilweise zurückgebaut, teilweise durch ingenieur¬biologische Maßnahmen oder Einbau von Steinmaterial ergänzt werden. Innerhalb des schmalen Gewässerkorridors zwischen einem Wanderweg und der vorhandenen Bebauung soll mittels Strömungslenkern und wechselnder Querschnittsgestaltung ein leicht geschwungener Strömungsverlauf entwickelt werden. Das Profil soll oberhalb des Mittelwasserstandes in Teilbereichen aufgeweitet werden, um im Gewässersaum einen Auenersatzstandort und somit einen Retentionsraum zur Hochwasservorsorge zu schaffen.

Zur Umgestaltung steht eine Vielzahl unterschiedlicher ingenieurbiologischer Maßnahmen und Erdbau-maßnahmen zur Verfügung. Für den ersten Teilabschnitt (400 m) wird bewusst eine große Variationsbreite von Maßnahmen eingeplant, um deren Wirksamkeit beobachten und die gewonnenen Kenntnisse für die weitere Planung an der Tarpenbek und an vergleichbaren Hamburger Gewässern nutzen zu können.